Harmony Gold (ISIN: ZAE000015228) , einer der führenden Goldproduzenten Südafrikas, plant gemeinsam mit Newmont eine umfangreiche Kupferbeteiligung in Papua-Neu Guinea. Mit möglichen Investitionen von bis zu fünf Milliarden US-Dollar signalisiert das Unternehmen eine deutliche strategische Neuausrichtung. Kupfer gewinnt zunehmend an Bedeutung als Metall der Energiewende – und Harmony positioniert sich aktiv in diesem Wachstumsfeld..
Strategischer Wandel: Gold trifft Kupfer
Harmony Gold hat in den vergangenen Jahren seine Strategie schrittweise angepasst. Zwar bleibt Gold das Kerngeschäft, doch das Unternehmen verfolgt inzwischen ausdrücklich das Ziel, das Portfolio durch kritische Metalle zu erweitern. Kupfer nimmt dabei die zentrale Rolle ein, da es als Schlüsselrohstoff für Energieinfrastruktur, Stromnetze, Elektromobilität und Batterietechnik gilt. Dieser Wandel ist nicht nur ein einzelner Trend, sondern zieht sich durch mehrere Investitionsentscheidungen des Unternehmens. Zu diesen gehört die Übernahme der CSA-Kupfermine in Australien über die Tochtergesellschaft MAC Copper, deren vollständiger Erwerb mittlerweile abgeschlossen wurde. Auch der Kauf des Eva Copper Projekts in Queensland bestätigt die konsequente Ausrichtung. Parallel dazu arbeitet Harmony eng mit Newmont zusammen, um die nächste große Kupferregion zu erschließen: Papua-Neu Guinea.
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Papua-Neu Guinea als strategisches Wachstumsfeld
Das geplante Engagement in Papua-Neu Guinea ist alles andere als ein Explorationsprojekt im Frühstadium. Laut Unternehmensführung geht es um ein Vorhaben, das ein Investitionsvolumen von vier bis fünf Milliarden US-Dollar erfordern könnte. Harmony verfügt nach Angaben von Aufsichtsratschef Patrice Motsepe über 13 Milliarden Rand an liquiden Mitteln und zusätzliche Kreditfazilitäten in Höhe von rund sieben Milliarden Rand, womit das Unternehmen die nötige Finanzierungsbasis für ein solches Großprojekt sieht. Die Regionen Australien und Papua-Neu Guinea wurden bewusst als Schwerpunkte gewählt, weil beide Länder über große Kupfervorkommen verfügen und einen stabilen Rahmen für langfristige Bergbauprojekte bieten.
Ein wichtiger Bestandteil der Aktivitäten ist das Wafi-Golpu-Projekt, ein 50:50-Joint-Venture zwischen Harmony und Newmont, das in der Bergbaubranche als potenzielles Tier-1-Vorkommen gilt. Das Projekt könnte die Morobe-Region wirtschaftlich deutlich stärken, Arbeitsplätze schaffen und für erhebliche staatliche Einnahmen sorgen. Die Regierung von Papua-Neu Guinea arbeitet aktuell an der Finalisierung eines Mining-Entwicklungsvertrags, der nach Angaben politischer Entscheidungsträger bereits im kommenden Jahr abgeschlossen werden könnte. Damit würde die Grundlage für die nächste Entwicklungsphase geschaffen.
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Risiken und Chancen der Milliardeninvestition
Großprojekte im Bergbau sind stets mit erheblichen Risiken verbunden, besonders in Ländern, in denen regulatorische Prozesse komplex sind. Papua-Neu Guinea bildet hier keine Ausnahme. Schwierige Genehmigungs- und Umweltauflagen, Verhandlungen über Landrechte, notwendige Infrastrukturinvestitionen und politische Rahmenbedingungen gehören zu den zentralen Faktoren, die den Zeitplan oder die Wirtschaftlichkeit beeinflussen können. Gleichzeitig ist die Perspektive enorm: Sollte das Projekt erfolgreich umgesetzt werden, könnte Harmony nicht nur zu einem bedeutenden Kupferproduzenten aufsteigen, sondern auch langfristig von strukturell steigender Kupfernachfrage profitieren. Motsepe betont, dass es sich dabei nicht um ein opportunistisches Projekt handle, sondern um einen langfristigen strategischen Schritt, der eng mit globalen Dekarbonisierungstrends verknüpft sei.
Verzahnung mit anderen Expansionen
Die Kupferstrategie von Harmony steht nicht isoliert im Raum, sondern ergänzt bestehende internationale Aktivitäten. Durch die vollständige Übernahme der CSA-Mine verfügt das Unternehmen bereits über ein operatives Kupferprojekt mit laufenden Cashflows. Auch das Eva Copper Projekt in Australien stellt eine weitere Säule dar, die perspektivisch zusätzliche Produktionskapazitäten schaffen könnte. Gemeinsam mit Wafi-Golpu ergibt sich somit ein Portfolio, das sowohl geographisch als auch hinsichtlich des Projektstadiums diversifiziert ist und dadurch eine solide Grundlage für eine nachhaltige Kupferproduktion schafft.
Harmony versteht sich zunehmend nicht mehr nur als Goldproduzent, sondern als breit aufgestelltes Rohstoffunternehmen, das sowohl durch Gold als auch durch Kupfer getragen werden soll. Dieser strukturelle Wandel könnte langfristig auch die Bewertung am Kapitalmarkt beeinflussen, da diversifizierte Rohstoffunternehmen in Phasen schwankender Goldpreise widerstandsfähiger sind.
Relevanz für Investoren
Für Anleger bedeutet der strategische Schritt nach Papua-Neu Guinea eine Veränderung im Risikoprofil. Die Ausrichtung auf Kupfer macht Harmony weniger abhängig von Goldpreisschwankungen, erhöht aber gleichzeitig die Projekt-, Genehmigungs- und Ausführungsrisiken. Langfristig könnte sich diese Positionierung jedoch auszahlen, da Rohstoffe wie Kupfer in nahezu allen Infrastruktur- und Industriezweigen der grünen Transformation eine zentrale Rolle spielen. Investoren, die die Energiewende als strukturellen Wachstumstreiber betrachten, dürften Harmony daher künftig nicht mehr ausschließlich aus einer Goldperspektive bewerten.
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Fazit
Das geplante Kupferprojekt in Papua-Neu Guinea ist ein Meilenstein für Harmony Gold und könnte das Unternehmen langfristig zu einem der wichtigsten südhemisphärischen Kupferproduzenten machen. Mit Milliardeninvestitionen, einer starken Kapitalbasis und mehreren Projekten in Australien und PNG verfolgt Harmony eine Strategie, die ebenso ambitioniert wie zeitgemäß ist. Für die Bergbau- und Anlegerszene ist klar: Gold bleibt wichtig – doch Kupfer wird zur zweiten tragenden Säule. Genau an dieser Schnittstelle positioniert sich Harmony.
Wer ist Harmony Gold?
Harmony Gold Mining Company Limited ist auf die Produktion und Vermarktung von Gold spezialisiert. Dabei betreibt das Unternehmen Minen in Südafrika und in Neuguinea, wobei der Löwenanteil des Umsatzes auf Südafrika fällt.