Zwischen dem kanadische Rohstoffriese Barrick Mining (ISIN: CA0679011084) und der Regierung von Mali spitzt sich der Konflikt weiter zu. Das Vorzeigeprojekt Loulo-Gounkoto, eines der größten Goldminenkomplexe des Landes, könnte bald unter Zwangsverwaltung gestellt werden. Barrick wehrt sich entschieden – und ruft nun ein Schiedsgericht der Weltbank an.
Gericht entscheidet am 2. Juni – droht die Enteignung?
Am 2. Juni will das Handelsgericht in Bamako über den Antrag der malischen Regierung entscheiden, die Mine unter vorläufige staatliche Kontrolle zu stellen. Bereits Anfang Mai hatte der Staat einen entsprechenden Antrag eingereicht. Barrick sieht darin einen massiven Eingriff in seine Rechte und bezeichnet das Vorgehen als rechtswidrig und ohne jede Grundlage – weder juristisch noch operativ.
Barrick Gold droht mit Produktionsstopp in Mali aufgrund neuer Exportrestriktionen
Eskalation nach Gold-Beschlagnahmung und Verhaftungen
Der Konflikt zwischen Barrick und Mali schwelt seit Monaten. Hintergrund ist ein Steuerstreit, in dessen Zuge die Regierung im Januar rund drei Tonnen Gold beschlagnahmte und den Export blockierte. Mehrere leitende Mitarbeiter von Barrick wurden verhaftet und befinden sich seit über fünf Monaten in Haft – aus Sicht des Unternehmens völlig zu Unrecht. Trotz dieser Maßnahmen zahlt Barrick weiterhin Gehälter und unterstützt seine Belegschaft vor Ort.
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Gang vor das Weltbank-Schiedsgericht
Parallel zum Verfahren in Mali hat Barrick beim International Centre for Settlement of Investment Disputes (ICSID) in Washington ein Schiedsverfahren eingeleitet. Dort beantragte das Unternehmen sogenannte „provisional measures“, um weitere staatliche Eingriffe in die Mine zu stoppen. Die Rechtsvertretung von Barrick warnt, dass Mali mit seinem Vorgehen ausländische Investoren abschreckt und gegen internationale Vereinbarungen verstößt.
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Mali verschärft Kontrolle über Bergbau – Barrick hält dagegen
Die Übergangsregierung in Bamako – seit dem Militärputsch 2021 an der Macht – will den Einfluss des Staates im lukrativen Goldsektor ausbauen. Neue Gesetze und höhere Steuerforderungen treffen vor allem westliche Bergbaukonzerne. Während viele Unternehmen den Forderungen nachgeben, stemmt sich Barrick gegen die Verschärfungen. Das Unternehmen verweist auf seine fast 30-jährige Präsenz im Land, hohe Investitionen sowie soziale Projekte in der Region Loulo-Gounkoto.
Schlüsselprojekt für Barrick – und für Mali
Loulo-Gounkoto ist nicht irgendeine Mine: Sie zählt zu den wichtigsten Produktionsstätten im Portfolio von Barrick Gold und war in den vergangenen Jahren einer der größten Goldlieferanten des Konzerns. Das Unternehmen hat über Jahrzehnte hinweg mehrere Milliarden Dollar in Mali investiert – sowohl in Infrastruktur als auch in soziale Entwicklungsprojekte. Laut früheren Angaben steuert Loulo-Gounkoto rund 10 % zur Gesamtjahresproduktion von Barrick bei. Auch für Mali selbst ist die Mine ein zentraler Wirtschaftsfaktor: Sie sichert tausende Arbeitsplätze und sorgt für erhebliche Steuereinnahmen. Ein dauerhaftes Betriebsende oder eine staatliche Übernahme könnten daher schwerwiegende Folgen für beide Seiten haben.
Fazit: Präzedenzfall für Investoren in Afrika?
Die Entscheidung des malischen Gerichts könnte Signalwirkung für internationale Investoren haben. Sollte der Staat mit seinem Übernahmeversuch durchkommen, könnte das Vertrauen in Rechtssicherheit und Investitionsschutz in Mali erheblich leiden. Barrick hingegen gibt sich kämpferisch und setzt auf eine Einigung – im Interesse seiner Mitarbeiter, des Landes und aller Beteiligten.
Wer ist Barrick Mining?
Barrick Mining Corporation (bis zum 06. Mai 2025 Barrick Gold Corp.) ist mit einer Förderung von über 7 Mio. Unzen bzw. etwa 200 t Gold im Jahr das größte Goldbergbauunternehmen der Welt. Der Hauptsitz befindet sich in Toronto. Das Unternehmen ist im Aktienindex S&P/TSX 60 an der Toronto Stock Exchange gelistet. Zudem stellt es die größte Position im wichtigsten Branchen-Index, dem NYSE Arca Gold BUGS Index, dar.
